Vivienne Westwood by Vivienne Westwood & Ian Kelly

Vivienne Westwood by Vivienne Westwood & Ian Kelly

Autor:Vivienne Westwood & Ian Kelly [WESTWOOD, VIVIENNE]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2014-09-15T04:00:00+00:00


Vivienne, Anfang der 1980er.

Vivienne Westwood Archive

»1985 war der Punk überall, er drang sogar bis nach Teignmouth in Devon vor, in dem meine Großeltern ihren Lebensabend verbrachten.« Die Jungs hatten das Gefühl, als wäre der Punk, das Herzstück in den Beziehungen ihrer Eltern, ihren zerstörerischen Beziehungen, an die Öffentlichkeit geraten. Punk bedeutete für sie nichts anderes als die verrückten Jahre in Thurleigh Court und eine Vorstellung von der Zukunft, die so niemals eintraf. »Als der Punk sich richtig verbreitete, war er eigentlich schon tot«, meint Ben. »Er starb, als sich die Sex Pistols trennten, weil sie die politische Seite des Ganzen repräsentierten. Doch diese politische Seite starb, als Malcolm sich veränderte und sowohl er als auch Mum beschlossen, etwas anderes zu machen. Sie waren die Initiatoren und die Totengräber des Punk und das ist alles, was man über Punk sagen kann.«

Wie jede Mutter bedauert auch Vivienne im Rückblick so manches. Sie steht Joe und Ben sehr nahe und so, wie sie als Jugendliche ihre Mutter bei der Arbeit unterstützten, wenn es notwendig war, tun sie das auch heute noch. Ben hat seine eigene Modelinie und verkauft sie im Worlds End, dessen Website er außerdem managt. Als ausgebildeter und renommierter Fotograf hat er einiges zu diesem Buch und vielen anderen Publikationen über seine Mutter beigetragen. Joe half dabei, das Geschäft nach dem Debakel der Trennung seiner Mutter von Malcolm zu retten, und hat eine parallele Karriere in der Mode eingeschlagen. Er gründete gemeinsam mit Serena Rees die Wäschefirma Agent Provocateur und leitet dieses Modelabel und auch die Modelinie Jack Sheppard and Child der Firma Jago. Vivienne sagt, sie freue sich darüber, dass sie und ihre Söhne im Modegeschäft miteinander verbunden blieben. So bleibt es, was es schon in Thurleigh Court war: eine Familiensache.

Vivienne tritt durch ihre Arbeit und ihre Kreativität mit anderen Menschen in Verbindung. Das Bild von Mutterschaft (und auch Großmutterschaft) ist für sie daher vielleicht deutlicher als die gelebte Realität. In ihrem Lebensbaum – einem Piktogramm, das anlässlich der Gründung ihrer Climate Revolution-Kampagne 2009 veröffentlicht wurde – nehmen Mutterschaft und zwei Kinder einen wichtigen Platz ein. »Unsere Eltern sind Gaia, die Erdmutter, und die Wissenschaft«, schreibt sie – und ihr Kind ist »die bessere Welt, die wir erschaffen könnten, wenn wir innehalten und unseren Eltern zuhören würden, bevor es zu spät ist … Stabilität ist notwendig – Trost, Sorglosigkeit und das Fehlen von Leid, denn nur dann können wir nach Höherem streben, unseren Instinkten folgen, die uns als menschlich definieren … Das ist unsere Welt … Deswegen ist der Kunstliebhaber ein Freiheitskämpfer für eine bessere Welt.« Und, hätte sie hinzufügen können, Künstlerinnen sind die besseren Mütter.

Als Ben und ich gemeinsam mit Doras Hund Jackie Onassis in einem Londoner Park in der Nähe von Thurleigh Court spazieren gehen, erklärt er, er könne sich nicht vorstellen, dass Vivienne eine andere Mutter hätte sein können. Während ein vorüberdonnerndes Flugzeug seine leise Stimme fast zu übertönen droht, erzählt er mir seine Geschichte:

»Ich weiß noch, wie ich für anderthalb Jahre zu meinem Vater zog, unter anderem, weil meine Mutter und Malcolm massive Probleme miteinander hatten.



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